Schriftstellern auf der Spur durch Salzburg

Foto: Andreas Praefcke
©Tourismus Salzburg

Highlights

Georg Trakl: Gedichte in Salzburg (Linzer Gasse, Mirabellgarten, Christuskirche, Traklsteg, Waagplatz)

Thomas Bernhard: Zitate über Salzburg (Mönchsberg, Sebastiansfriedhof)

Stefan Zweig: die Salzburger Stadtberge (Kapuzinerhügel, Mönchsberg)

Georg Trakt: Gedichte in Salzburg

Abgesehen von der Fußgängerbrücke über die Salzach, die nach Georg Trakl benannt wurde und seinem Geburtshaus am Waagplatz inmitten der Salzburger Altstadt, in dem das Land Salzburg eine Galerie, eine Druckwerkstätte und eine Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte eingerichtet hat, können aufmerksame Besucher hier und da über die gesamte Stadt verteilt Werke des Dichters entdecken.

Mahlzeit - Essen in der Kunst, 2009, Objekte von Hans Kupelwieser und Iris Andraschek - Kunst im Traklhaus (Innenhof)

So findet sich in der Linzergasse neben der Engel Apotheke eine Tafel mit dem Gedicht “im Dunkel”, das der gelernte Apotheker Trakl in Erinnerung an seine Praktikumszeit in eben dieser Apotheke (1905-1908) verfasste.

Eine weitere Gedichttafel kann man an der östlichen Gartenmauer des Mirabellgartens entdecken: in dem Gedicht “Musik im Mirabell” spricht Trakl über die verschiedenen Klänge und Geräusche, die im Mirabellgarten, bzw. im Schloss, in dem seine Schwester einige Jahre lebte, zu hören sind.

In der Christuskirche in der Schwarzstraße feierten Georg Trakl und seine Geschwister ihre Konfirmation. Mit der Gedichttafel “Ein Winterabend” wird an der Fassade des Pfarrhauses daran erinnert.

Wer mit offenen Augen durch Salzburg spaziert, der findet an vielen Häuserwänden und Mauern so einiges, das an die berühmten Töchter und Söhne der Stadt erinnert. Von Georg Trakl gibt es weitere 7 Gedichttafeln, die vielleicht der ein oder andere lieber selbst entdecken will…

Thomas Bernhard: Zitate über Salzburg

Eine lebenslange Hassliebe verband Thomas Bernhard mit der Stadt in der er aufwuchs und in der seine ersten Werke veröffentlicht und aufgeführt wurden.

Ein Beispiel aus seinem Werk “Die Ursache” von 1975:

„Meine Heimatstadt ist in Wirklichkeit eine Todeskrankheit, in welche ihre Bewohner hineingeboren und hineingezogen werden, und gehen sie nicht in dem entscheidenden Zeitpunkt weg, machen sie direkt oder indirekt früher oder später unter allen diesen entsetzlichen Umständen entweder urplötzlich Selbstmord oder gehen direkt oder indirekt langsam und elendig auf diesem im Grund durch und durch menschenfeindlichen architektonisch-erzbischöflich-stumpfsinnig-nationalsozialistisch-katholischen Todesboden zu Grunde.”

Und doch soll Thomas Bernhard einmal gesagt haben, (dass es) “nichts Schöneres gibt, als den Blick vom Mönchsberg hinunter auf die Festspielstadt”.

©Tourismus Salzburg, Foto: Breitegger Günter

Ein Ort, der es dem Schriftsteller wohl sehr angetan hatte, ist der Sebastiansfriedhof in der Linzer Gasse, über den er sagte, dass er “der unheimlichste und dadurch faszinierendste [Ort] gewesen ist”. Ein Besuch des Friedhofes lohnt sich auf alle Fälle, finden sich dort doch einige Gräber bekannter Salzburger: Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der Arzt Paracelsus, Leopold Mozart und der Physiker Christian Doppler, um nur einige zu nennen.

Stefan Zweig: die Salzburger Stadtberge

Stefan Zweig erwarb nach Ende des ersten Weltkrieges das Paschinger Schlössl am Kapuzinerberg, in dem er von 1919 bis 1934 mit seiner Frau und deren 2 Töchter wohnhaft war. Ein Grund für den Umzug von Wien nach Salzburg erklärte einmal folgendermaßen: (weil Salzburg sei) ”durch die geographische Lage die idealste, weil am Rande Österreichs gelegen.”

In seiner Salzburger Zeit schrieb Stefan Zweig viele Erzählungen, Novellen und Dramen. Seine Idee eines geistig geeinten Europas äußerte sich in den Zwischenkriegsjahren sehr stark und er setzte sich auch vehement gegen den Nationalsozialismus ein. 1934 verließ Zeig nach einer Hausdurchsuchung in seinem Schlösschen Salzburg und zog ins Exil nach London.

In Salzburg erinnert das Stefan Zweig Zentrum an diesen großartigen Schriftsteller. Es wurde 2008 gegründet und ist ein Ort für Literatur, Kunst und Wissenschaft. In der Edmundsburg am Mönchsberg gelegen, sieht es sich als “lebendiger Ort der Begegnung für alle Kultur- und Literaturinteressierten)”. In der Edmundsburg kann Mo, Mi, Do und Fr von 14-16 die Ausstellung über Stefan Zweigs Leben und seine Werke besichtigt werden.

Forschungszentrum Edmundsburg